TeamTime: Grundbedürfnisse von Jugendlichen

In den vergangenen Jahren, hat sich sehr heftig und eindeutig herausgestellt, dass viele Bedürfnisse von Jugendlichen nicht gut erfüllt werden konnten. Die Zahl von Jugendlichen mit akuten psychischen Problemen, welche sich bei jugendpsychiatrischen oder vorgelagerten Institutionen meldeten, ist förmlich explodiert. Die Pandemie scheint in der Schweiz überstanden zu sein, dennoch geht die Zahl der Hilfesuchenden nicht zurück, sondern steigt weiter an. Der Krieg in der Ukraine, die Klimakrise und Entwicklungsschritte, welche in der Pubertät und dem Beginn der Adoleszenz geschehen, überfordern die Jugend.

Zeitaufwand:
ca. 40 Minuten

Material:

Zielgruppe:
Ganzes Team oder einzelne Leitende

Was sind also jetzt die Bedürfnisse, die wir als Jugendgruppen in unseren Kirchen stillen können und wie können wir genau diese Jugendlichen damit unterstützen. Zuerst sei gesagt, dass Bedürfnisse nicht rein objektiv betrachtet werden können und immer wieder subjektiv unterschiedlich sind. Dennoch sollten wir versuchen herauszufinden, was die Jugendlichen für Bedürfnisse haben.

Wir versuchen euch einige Bedürfnisse zu schildern und euch Tipps zu geben, wie ihr diesen in euren Jugendgruppen entgegenkommen könnt. Das sind längst nicht alle, aber wenn ihr startet, kleine Dinge zu verändern, um diesen Bedürfnissen zu begegnen wird dies eure Jugendgruppe mehr zu einem Zuhause machen.

Bevor ihr startet, tauscht aus und betet darüber, was bei euch das wichtigste Bedürfnis eurer Jugendlichen ist und pickt nur das heraus und lasst die Restlichen sein. Beginnt mit einem, setzt es um und nehmt dann das nächste dazu.

#1 Bedürfnis nach Gemeinschaft

Vielleicht eines der wichtigsten Bedürfnisse, die Jugendliche heute haben.

  • Wie lebt Ihr Gemeinschaft bei euch in der Jugendgruppe?

Ermutigt euch gegenseitig, dass sich jeder Leiter und jede Leiterin speziell in zwei bis drei Jugendliche investiert und «verschwendet» eure Zeit an diesen Jugendlichen. Schaut darauf, dass die Leiter sich in männliche Jugendliche investieren und die Leiterinnen in weibliche Jugendliche.

  • Macht zusammen eine Liste eurer Jugendlichen und teilt sie untereinander auf. Legt gegenseitig wöchentlich Rechenschaft ab wie ihr euch in der letzten Woche in die Jugendlichen investiert habt.

#2 Bedürfnis nach Vertrauen
Viele Jugendlichen erleben, wie überall gelogen oder nur halbe Wahrheiten erzählt werden, egal ob online, in ihrem Freundeskreis, in der Gesellschaft, in der Politik oder in der Familie. «Vertrauen kann ich nur mir selbst», ist das neue normal, die Jugendlichen sehnen sich danach Menschen vertrauen zu können! Wie können wir das neu gewinnen und nicht missbrauchen!

  • Vertrauen euch eure Jugendlichen?
  • Sind sie bereit bei euch ehrlich zu sein?
  • Vertrauen könnt ihr nicht forcieren, aber ihr könnt vertrauen wecken, indem ihr ehrlich seid und vor allem authentische Vorbilder seid. Geht voran und vertraut euren Jugendlichen.
  • Bestimmt eine Sache, in der ihr den Jugendlichen mehr Vertrauen schenken wollt und gebt ihnen dieses Vertrauen. Weicht beim nächsten Mal, wenn ein/e Jugendliche/r euch eine Frage stellt, bei der ihr Schwäche zeigen müsstet, nicht aus, sondern seid ehrlich und stärkt Vertrauen.

#3 Bedürfnis nach Hoffnung
In einer immer wieder hoffnungslos scheinenden Welt wollen Jugendliche neue Hoffnung.

  • Sind eure Jugendliche immer wieder hoffnungslos?
  • Was macht sie am ehesten hoffnungslos/hoffnungsvoll?

Wir haben die Grösste Hoffnung für die Jugendlichen in Jesus Christus, fokussiert Jesus als Hoffnungsträger für die Jugendlichen. Das Bedürfnis nach Hoffnung ist eng verknüpft mit dem Bedürfnis nach Sicherheit, das es doch irgendwie gut kommt.

  • Vertieft euch gemeinsam mit euren Jugendlichen in Psalm 39 und 62 wie können diese Psalmen Hoffnung geben. Ermutigt sie die Hoffnung in der Nähe zu Jesus zu suchen.

#4 Bedürfnis nach Verantwortung
Die Jugendlichen heute wollen unbedingt Verantwortung haben, sie wollen mitgestalten und vor allem die Gesellschaft mitverändern.

  • Gebt ihr euren Jugendlichen Verantwortung?
  • Glaubt ihr daran, dass die Jugendlichen der Verantwortung gewachsen sind?
  • Hört auf die Jugendgruppe komplett selbst zu gestalten, Verantwortung übergeben heisst, dass ihr darauf vertraut, dass die Jugendlichen besser wissen, wie eure Jugendgruppe zuhause sein kann für Kirchenfremde Personen. Gestaltet mit euren Jugendlichen zusammen die Jugendgruppe, nehmt euch zurück und überlasst immer wieder Entscheidungen den Jugendlichen.

Es sind meistens kleine bewusste Schritte, um diesen Bedürfnissen mehr und mehr zu begegnen, die einen riesigen Unterschied machen. Glaubt daran, dass ihr mit diesen Schritten und gegenseitiger Rechenschaft Veränderung schaffen werdet.

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